DIE PARALLELE
Ein dramatisches Triptychon
Das verlassene Gelände eines Bahnhofs. Vlad und Estha zeichnen an diesem Durchgangsort, so groß wie die halbe Stadt, Pläne für einen dauerhaften Unterschlupf in den Staub. Herumliegende Bretter werden zum Material für eine Hütte oder auch für ein Boot, wenn die große Flut endlich kommt. Sie erzählen sich immer wieder die Geschichten ihres Lebens, erzählen vom Scheitern in der Stadt des Geldes, vom Vagabundieren durch freie Landschaften. Und immer bleibt nur das ständige Aufbrechen: Das ist die "Parallele", zwei verwandte Linien, die sich in der Ferne zu berühren scheinen. Vlads und Esthas konkurrierende Erzählungen sind die Schienen, auf denen sich das Stück voranschiebt.
VLAD — Zu schlafen auf den Felsen und neben mir: Hunderte! Jeder auf einem Felsen.
ESTHA — Und zusammen seid Ihr ins Tal gegangen, auf die Wiese und habt getanzt –
zwei Wochen!
VLAD — Das Echo ist Einigen ins Ohr gekrochen und wir mussten fort.
Zwei, die eigentlich ein Körper sind, der sich nicht kontrollieren und organisieren lässt. Die ja von ganz anderen Realitäten träumen, während sich die Menschen der Stadt nähern und wieder in ihre Leben entfernen. Zwei, die voneinander gespalten sind und rufen: Behaltet euer Gift! und auch: Nur noch etwas ausharren! Wo der klare Ausdruck versagen muss, läuft die "Parallele" ins Rätselhafte, in den Gesang und den Traum. Im Organismus der Stadt nisten sich zwei Stimmen ein, wuchern unkontrollierbar in den Randbezirken, werden allergisch ausgestoßen und infizieren die Normalität: Sind wir überhaupt schon?
Uraufführung
28. Juni 2013
Neues Schauspiel Leipzig.Text
Olav AmendeEs spielen
Akamerot
Maike Hautz
Clara Pötsch
Cora Czarnecki
Ina Luft
Rahel Pötsch
Martin Basman
Olav Amende
Samuel AnthonErzähler
Joachim F. BurkhardtRegie, Bühne, Kostüm
Clara Pötsch
Cora Czarnecki
Corinna Hansen
Ina Luft
Maike Hautz
Rahel Pötsch
Akamerot
Martin Lauritz
Olav Amende
Samuel Anton
Tilo SchreieckLicht
Tilo SchreieckTon
Maike Hautz
Martin BasmanVideo
Andreas GieseckeProduktionsdramaturgie
Corinna Hansen